Ausbildungspatenschaften für Schüler einer Medizinischen Fachschule "Bella Massaman Keïta"

Unterstützen Sie unser Projekt und werden Sie Ausbildungspate für Halbwaisen

Wir werben für Patenschaften für 30 Auszubildende, überwiegend junge Frauen. Sie können eine Patenschaft sowohl für ein Ausbildungsjahr, für zwei oder für die gesamte dreijährige Ausbildungszeit für eine Schülerin oder einen Schüler abschließen.

Gegenwärtig lernen an der Medizinischen Schule „Balla Massaman Keïta“ in Kati 65 Schülerinnen und Schüler, viele sind Halbwaisen. Die Finanzierung des halben Ausbildungsbeitrags von 250 Euro pro Jahr und Schüler ermöglicht den jungen Menschen Ausbildung und Berufsabschluss, entlastet die Mütter wesentlich und stabilisiert die finanzielle Situation der Medizinischen Fachschule.

Ihre Zuwendung, die Sie als Spende steuerlich geltend machen können, wird durch den Freundeskreis Kati e.V. über den Freundeskreis Erfurt in Kati direkt an die Medizinische Schule übergeben. Wir informieren Sie halbjährlich über den Stand der Ausbildung der geförderten jungen Menschen.

Ausgangssituation – Mali und die medizinische Versorgung der Bevölkerung

Die Republik Mali ist ein Binnenstaat im frankophonen Westafrika und liegt in der Sahelzone südlich der Sahara, die nahezu zwei Drittel der Landesfläche bedeckt. Mali gehört nach dem Human Development Index der UN mit Platz 184 (von 190) zu den ärmsten Ländern der Welt. Derzeit leben ca. 19,7 Mio. Einwohner in Mali.

Malaria, Cholera, Tuberkulose, Bilharziose, Hepatitis A und B, Leishmaniose, Dengue-Fieber, Meningokokken-Meningitis, Schlafkrankheit, Tollwut, Zeckenbissfieber, aktuell auch Bluthochdruck, Diabetes, Tumorerkrankungen und auch COVID 19 treten häufig auf. Jedoch hat die Bevölkerung nur begrenzt Zugang zu medizinischer Behandlung. Die medizinische Versorgung im Lande ist vielfach technisch und apparativ unzureichend und auch hygienisch hoch problematisch. Bei einem Bevölkerungswachstum von ca. 3% jährlich sind auch hohe Kinder- und Müttersterblichkeit (11% und 7%) große Herausforderungen für das Land.

Mit rund 2.740 ausgebildeten Ärzten in Mali stehen pro 1000 Einwohner nur rund 0,14 Ärzte und 0,1 Krankenhausbetten zur Verfügung (zum Vergleich in der EU sind es pro 1000 Einwohner 3,5 Ärzte 5,6 Betten). Medizinische Basis- und Erstversorgung, Entbindungen und pharmazeutische Betreuung wird hauptsächlich in den Gesundheitszentren der Stadtteile und der ländlichen Regionen von mittlerem medizinischem Personal geleistet. Nur die größeren Städte verfügen über Krankenhäuser mit Fachärzten.
Die Ausbildung von medizinischen Schwestern und Assistenten, Hebammen und pharmazeutischen Assistenten ist zur Verbesserung der Grundversorgung dringend notwendig und sehr sinnvoll. Die personelle Stärkung der dezentralen Gesundheitszentren mit ausgebildeten medizinischen Fachkräften kann die Situation der Menschen stabilisieren und verbessern.

Ausbildung an der Medizinischen Fachschule „Balla Massaman Keïta“

In unserer Partnerstadt Kati bildet die privat betriebene Medizinische Fachschule „Bella Massaman Keïta“ Krankenpflegehelfer, Geburtshelfer, Apothekenassistenten, Gesundheitstechniker und medizinische Assistenten aus. Die 2017 gegründete Gesundheitsschule wird derzeit von 65 Schülerinnen und Schülern besucht. Das Ziel ist die theoretische und praktische Ausbildung für dieses paramedizinische Personal. Die Ausbildung schließt nach drei Jahren mit staatlichem Examen und staatlicher Anerkennung ab. Die Schüler nehmen an Vormittags- und Abendkursen von Montag bis Samstag teil. Zusätzlich zu den theoretischen Kursen absolvieren die Schüler des zweiten und dritten Ausbildungsjahres Praktika in Krankenhäusern in Bamako.

Im Januar 2020 haben fünf Mitglieder des Freundeskreises Kati Erfurt e.V. auf Initiative des Vorsitzenden des Vereins Cercle des amis de Erfurt à Kati (Freundeskreis Erfurt in Kati), Issiaka Coulibaly, die Schule vor Ort besucht. Uns wurden die Ausbildungsinhalte, die soziale Orientierung der Schule sowie die finanzielle Situation der Schüler und der Schule erläutert. Die gut eingerichteten Ausbildungsräume konnten wir besichtigen.

Finanzielle Situation der Schülerinnen und Schüler an der Fachschule

Die Schulgebühren für die Ausbildung jedes Schülers betragen fast 500 Euro pro Jahr und Person. Das deckt die Aufnahmegebühren, die monatlichen Ausbildungskosten, die Lehrervergütung, die Praktikumsgebühren und die Gehälter der Mitarbeiter der Schulverwaltung ab.
Von den derzeit 65 Schülern sind 20 Halbwaisen, deren Väter in Ausübung ihres Dienstes in der malischen Armee ums Leben gekommen sind. Das malische Militär zahlt für die Halbwaisen 50% des Schulgeldes (ca. 250 Euro). Die zweite Hälfte müssen die Schüler bzw. ihre Familien selbst aufbringen. Das ist insbesondere für die Mütter schwierig, da Frauen in Mali in der Regel nicht über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. So sind Zahlungsrückstände und -ausfälle unvermeidbar, die von der Schule durch das Fehlen von staatlichen Zuwendungen aber nicht kompensierbar sind. Die vollständige Teilnahme an der Ausbildung und deren erfolgreicher Abschluss sind dadurch gefährdet.

Der Abschluss einer medizinischen Ausbildung mit staatlichem Examen sichert den Absolventen eine gute Berufsperspektive und finanzielle Unabhängigkeit für Ihre Zukunft. Das ist vor allem für die Absolventinnen von großer Bedeutung. Gut ausgebildetes medizinisches Fachpersonal kann die in Mali unzureichende medizinische Versorgung der Bevölkerung verbessern, was dringend notwendig ist.

Die Stabilisierung der finanziellen Situation durch den regelmäßigen Eingang der Ausbildungsgebühren für zum Teil verwaiste Schüler hilft auch der Medizinischen Fachschule ihre Existenz zu sichern. Ausbildungspatenschaften minimieren einerseits das Risiko von Ausbildungsabbrüchen auf Grund finanzieller Schwierigkeiten und sichern anderseits den institutionellen Fortbestand der Medizinischen Fachschule.

Deshalb: Werden Sie Ausbildungspate!

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