Selbstversorgungsprojekt des Kinderheimes

Während des Besuches in Kati im Februar 2015 zeigten uns unsere Partner ihren Gemüsegarten. Er lag ca. 6 km vom Heim entfernt und ermöglicht eine teilweise Deckung des Grundnahrungsmittelbedarfs. Mit beiden Beinen auf dem Gartenland stehend, entstand im Miteinander-Reden die Idee des Selbstversorgungsprojektes.

Zwei Jahre später stehen wir wieder auf realem Boden.

Inzwischen sind andernorts 4 ha Ackerland erworben, ein 75 Meter tiefer Brunnen gebohrt und eine Bewässerungsanlage zur Berieselung von einem Viertel der Fläche installiert.

Damit soll eine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder erreicht werden, vor allem deren stabile Ernährung. Die Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln im Kinderheim soll zur langfristigen Stabilität der Versorgung führen. Sie macht zugleich weniger abhängig von der Verfügbarkeit finanzieller Mittel für den Einkauf von Nahrungsmitteln.

Auch ein Wärterhaus wurde gebaut, denn ohne geht es in Mali nicht. Zwei Zugrinder und landwirtschaftliches Gerät sind noch zu beschaffen. Doch der Zaun um den Hektar für Gemüseanbau steht und die Bewässerungsanlage ist betriebsbereit. Symbolisch pflanzten die vier Besucher aus Deutschland je ein Mangobäumchen.

Die landwirtschaftlichen Arbeitsleistungen werden von Bauern erbracht, die dafür entlohnt werden. Saisonarbeiter als Erntehelfer wird es geben, ebenso werden größere Kinder und Jugendliche des Heimes punktuell in der Feldwirtschaft, dem Gemüsebau und der Tierhaltung mithelfen. Dabei erlernen sie zugleich Grundkenntnisse und Fertigkeiten in diesem Basisberuf. Die malische Wirtschaft ist agrarisch geprägt. Zur Erwirtschaftung der Arbeitskosten und zur Finanzierung der Heimschule wird der nicht benötigte Teil der Ernte verkauft.

Finanziert wurden die Gesamtausgaben im Jahr 2016 von ca. 36.000 Euro zu 75 Prozent durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), ca. 27.100 Euro. Allen Steuerzahlern und Spendern, die dazu beigetragen haben, sei gedankt!

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