Werkstatt für die Fanga-Schule in Fintiguila

Im Februar 2015 besuchten wir das Dorf Fintiguila und bekamen Einblick in den Schulalltag. Wir konnten die praktische Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler beobachten. Unter freiem Himmel stellen sie aus Holz einfache Möbel her wie Hocker u. ä. bis hin zu einem massiven Doppelbett.

Um die Bedingungen zu verbessern und wetterunabhängige Arbeitsbedingungen zu schaffen, wurde eine Werkstatt geplant. Der Raum soll 10 x 12 Meter groß werden und eine Veranda vor dem Eingangsbereich bekommen.

Das Dorf Fintiguila liegt 45 km südlich von Ségou am Fluss Bani. 2011 initiierte Souleymane Coulibaly, Inhaber des Textilkunstateliers Soroble Centre, den Bau einer Schule. Bisher hatte das Dorf mit 600 Einwohnern keine eigene Schule, die Kinder konnten nur im Nachbarort zur Schule gehen. Von 2011 bis 2013 wurden 5 Klassenräume in Lehmbauweise errichtet. Die Einwohnern/Eltern waren von Beginn an beteiligt, die lokalen Autoritäten befürworteten das Vorhaben.

Der Name der Schule ist „Fanga“. Das Wort aus der Sprache Bambara bedeutet: mit der Kraft des Geistes. Wesentlicher Bestandteil des Schulkonzeptes ist neben dem theoretischen Unterricht die praktische Ausbildung in handwerklichen Grundfertigkeiten. Darauf legt der Projektträger großen Wert: Nur theoretische Schulbildung ist zu wenig. Die Kinder sollen zu eigenständigem Denken und Problemlösen befähigt werden. Außerdem sollen ihnen lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt werden.

Im April 2016 bewilligte die Stiftung Nord-Süd-Brücken 75 Prozent der Investition von insgesamt 20.000 Euro.

Im Januar 2017 konnten wir die Werkstatt im Rohbau besichtigen. Eindrucksvoll ist das verwendete Material: Die Ziegel sind aus dem typischen rötlichen Laterit. Das Material entsteht durch intensive und lang anhaltende Verwitterung der zugrunde liegenden Gesteine. An der Luft getrockneter Laterit dient als Grundstoff für Bauziegel.

Die Werkstatt wurde am 29. März 2017 feierlich eröffnet.

OBEN